Ikea chartert eigene Schiffe, um die Regale zu füllen
In vielen Ikea-Märkten machen sich Lücken breit. Nun übernimmt der Schwede die Logistik daher kurzerhand selbst.
Die Logistikbranche hatte dieses Jahr vielerorts schwer zu kämpfen. Die Krise im Suezkanal und pandemiebedingte Schließungen von Logistikstandorten korrelierten nicht unbedingt positiv mit gesteigertem Transportaufkommen. Das merkte man auch in der Einrichtungsindustrie. Viele wollten ihr zu Hause optisch auffrischen – doch auf Möbel gab es oft lange Wartezeiten. Ikea nimmt sich dieser Problematik nun ganz pragmatisch an und chartert eigene Schiffe und Container, um die Regale schnellstmöglich wieder zu füllen.
Probleme im maritimen Transportweg
Wie Trade Winds News berichtet, wurde seitens Ikea bereits seit dem Stau im Suezkanal durch die gestrandete Ever Given überlegt, wie man diese Verzögerung am besten wieder aufholen kann. „Die Staus in Häfen in Kombination mit der historisch hohen Nachfrage haben in der gesamten Welt ein Ungleichgewicht in Sachen Seetransport herbeigeführt“, zitiert Trade Winds News Ikeas Director of Product Delivery, Mikael Redin, mit Verweis auf das Svenska Dagbladet.
Neben den Lieferproblemen benennt Redin in dem Zuge aber auch den Mangel an Rohmaterialien als Grund für die ausgedünnten Angebote. Der Kauf eigener Container und Schiffe konnte bereits merklich zur Besserung der Lage beitragen.
Die eigenen Schiffe als Lösung
Tolga Öncü, Retail Operations Manager der Ikea Muttergesellschaft Ingka Group, sagte Bloomberg gegenüber: „Innerhalb des letzten Jahres haben wir eine höhere Menge an Transportvolumen verladen als vor der Pandemie, dafür haben wir viele außergewöhnliche Schritte unternommen, wie den Kauf unserer eigenen Container und das Chartern eigener Schiffe.“ Auch einige neue temporäre Lagerhäuser in China, Vietnam, Indien, Indonesien und Thailand nannte Öncü im Zuge dessen. Diese sollen als Zwischenlager die Logistik unterstützen.
Ikea ist damit nicht der erste Einrichtungshändler, der auf eine eigene Logistik setzt. Laut Trade Winds News setzten die US-Unternehmen Walmart sowie Home Depot in diesem Jahr ebenfalls bereits auf eigene Transportmittel, um der Nachfrage gerecht zu werden.
Geschrieben von Ricarda Eichler
Dieser Artikel wurde zuerst auf dem Portal Logistik-Watchblog.de veröffentlicht.