Fokus auf B2B-Geschäft:
Conrad Electronic schließt fast alle Filialen
Ob Stuttgart, Essen oder Dortmund: In den vergangenen Monaten hat Conrad Electronic bereits einige Ladengeschäfte geschlossen. Doch damit nicht genug. Denn auch die verbliebenen Filialen will Conrad nicht mehr im bisherigen Format und der bisherigen Zahl betreiben, wie der Elektronik-Händler erklärt.
Als Hintergrund für diese Entscheidung nennt Conrad Electronic, dass gerade Privatverbraucher ihren Bedarf weniger im stationären Handel decken und stattdessen vermehrt online einkaufen. Die Corona-Krise habe diesen Trend in den vergangenen zwei Jahren noch einmal deutlich beschleunigt.
Von den aktuell noch elf Filialen hat daher nur das Geschäft in Köln-Hürth ganz sicher eine Zukunft. Dieser Laden wurde allerdings auch erst vor zwei Jahren eröffnet und richtet sich gar nicht an Privatverbraucher. Stattdessen handelt es sich um einen B2B-Store, der für Geschäftskunden gedacht ist.
Hier können ausschließlich B2B-Kunden wie Elektriker, Service-Techniker und Monteure ihren Bedarf decken und daher Produkte einkaufen wie Messtechnik, Werkzeug und Bürobedarf. So konzipiert ist bislang nur das Ladengeschäft bei Köln, während die übrigen zehn Filialen auch Privatkunden offen stehen. Von diesen Läden wird – nach aktuellem Stand – nur die Filiale in Wernberg-Köblitz weiter betrieben. Alle anderen Standorte werden nach Angaben von Conrad im Jahresverlauf geschlossen.
Conrad-CEO: „Schritt fällt sehr schwer“
Vor dem Aus stehen damit die Filialen in Berlin-Kreuzberg, Bonn, Bremen, Frankfurt (Main), Hamburg, Hannover, Mannheim, München sowie in Regensburg. „Natürlich fällt uns dieser Schritt sehr schwer“, bedauert Ralf Bühler (siehe Foto), der seit 2021 der neue Chief Executive Officer (CEO) von Conrad Electronic ist. „Wir haben unsere Beschäftigten daher frühzeitig informiert und sind in Gesprächen, um sozialverträgliche Regelungen zu finden und unserer
Im vergangenen Sommer hatte Conrad Electronic noch 18 Ladengeschäfte in Deutschland betrieben. Seitdem wurden bereits Filialen in Nürnberg, Leipzig, Dortmund und Stuttgart, Essen, Dresden sowie Berlin-Schöneberg geschlossen. Der Hintergrund waren in der Regel wirtschaftliche Erwägungen. Für Geschäftskunden werden nach eigenen Angaben dagegen weitere B2B-Standorte gesucht. Denn seit einigen Jahren verfolgt Conrad Electronic die Strategie, das B2B-Geschäft kontinuierlich auszubauen.
Geschrieben von Stephan Randler
Dieser Artikel wurde zuerst auf dem Portal Neuhandeln.de veröffentlicht.