Test an zwei Standorten
Alnatura baut eigenen Lieferdienst auf
Die Bio-Supermarktkette Alnatura arbeitet derzeit am Aufbau eines hauseigenen Lieferdienstes. Wie der Supermarktblog berichtet, soll der „Alnatura Super Natur Markt Online“ noch im ersten Halbjahr 2022, zunächst in Frankfurt am Main sowie Berlin, starten. Das Lieferdienst-StartUp Farmy unterstützt Alnatura beim Aufbau der digitalen Infrastruktur. Die im Markt kommissionierten Produkte sollen dann von festangestellten Mitarbeitern mit Elektro-Fahrzeugen zur Haustür der Kunden gefahren werden.
Stellenausschreibungen geben entscheidende Details
Über das Job-Portal von Alnatura sind derzeit Stellengesuche für „Verkäufer*in mit Lieferdienst im Bio-Einzelhandel“ an acht Standorten in Berlin sowie Frankfurt am Main ausgeschrieben. Die Anzeigen enthalten dabei einige Details, die mehr über das Projekt verraten.
So sollen die gesuchten Mitarbeiter in jeweils einer Alnatura-Filiale die eingehenden Bestellungen der im Umkreis lebenden Kunden bearbeiten. Eine eigene App soll bei der Routenplanung helfen. Die neuen Angestellten werden neben ihrer Tätigkeit im Lieferdienst auch regulär im Ladengeschäft mitarbeiten, um eventuelle Leerläufe sinnvoll zu nutzen.
Da die Stellen darüber hinaus mit einer Befristung ausgeschrieben sind, lässt sich mutmaßen, dass Alnatura das Projekt zunächst testen möchte. Die Nutzung der eigenen Ladengeschäfte ermöglicht dem Unternehmen eine sehr effiziente Testumgebung, ohne zusätzlich neue Lager ausbauen zu müssen.
Vom E-Commerce zum Quick-Commerce
Der Anbieter Alnatura verkaufte seine Produkte einst auch über einen eigenen Online-Shop. Wegen ausbleibender Umsätze wurde dieser Anfang 2020 jedoch wieder geschlossen. In den vergangenen Jahren konnte man die Bio-Lebensmittel der Marke in erster Linie über deren stationäre Geschäfte sowie bei Handelspartnern wie Edeka, Globus oder Hit erwerben.
Doch auch im Quick-Commerce, welcher seit Beginn der Corona-Pandemie einen massiven Aufschwung erfuhr, war Alnatura bereits vertreten. Die Lieferdienste Knuspr, Bringmeister, Picnic sowie Amazon Fresh bieten dabei eine Auswahl an Alnatura-Produkten in ihren Sortimenten an. Was der Aufbau eines eigenen Lieferdienstes für diese Kooperationen bedeutet, bleibt abzuwarten. Spätestens, wenn Alnatura seine Liefergebiete ausweiten möchte, könnten dies einige der Kooperationspartner zu einer Beendigung des Geschäftsverhältnisses bewegen.
Geschrieben von Ricarda Eichler
Dieser Artikel wurde zuerst auf dem Portal Logistik-Watchblog.de veröffentlicht.