Inflationsrate in Deutschland klettert auf 7,4 Prozent
Die Inflationsrate setzt ihren Weg nach oben fort und erreicht dabei Höhen, die schon seit 41 Jahren nicht mehr verzeichnet wurden: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wird die Teuerungsrate im Monat April aller Voraussicht nach bei einem vorläufigen Höchstwert von 7,4 Prozent liegen, berichtet Spiegel Online. Zum Vergleich: Im März lag sie bei 7,3 Prozent.
Druck auf Firmen und Verbraucher steigt
Treiber dieser Entwicklung ist der Angriffskrieg, den Russland gegen die Ukraine führt, und durch den die Preise für Energie, aber auch für Rohstoffe deutlich in die Höhe geschnellt waren. Nicht nur Verbraucher, sondern auch Firmen trafen die massiv gestiegenen Spritpreise hart, die in den vergangenen Wochen an den Tankstellen die 2-Euro-Marke teils drastisch überschritten hatten.
Die Lage sei derart prekär, dass aus der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e. V. etwa vor einer Pleitewelle unter kleinen und mittelständischen Logistik-Unternehmen gewarnt hatte. Eine Umfrage des britischen Meinungsforschungsunternehmens YouGov im Auftrag der Postbank ergab jüngst zudem, dass inzwischen rund jeder siebente Deutsche (15,2 Prozent) Probleme hat, die eigenen Lebenshaltungskosten aufgrund der deutlich gestiegenen Preise zu bewältigen. „Die Einkommen können mit der allgemeinen Teuerung kaum schritthalten“, ließ Marco Bargel von der Postbank in diesem Rahmen verlauten.
Um Verbraucher zu entlasten, hatte das Bundeskabinett erst kürzlich einem Entlastungspaket zugestimmt, das unter anderem eine vorübergehende Senkung der Spritpreise, eine einmalige Energiepreispauschale für einkommensteuerpflichtige Arbeitnehmer sowie ein preiswertes Ticket für den öffentlichen Nah- sowie Regionalverkehr über die sommerlichen Monate vorsieht.
Deutsche Wirtschaft mit Mini-Wachstum
Obwohl die andauernde Pandemie Lieferketten und Ressourcen- bzw. Produktströme belastet und die Auswirkungen des Ukraine-Krieges deutlich zu spüren sind, ist es der deutschen Wirtschaft offenbar gelungen, zum Beginn des Jahres ein leichtes Wachstum vorzulegen: In den ersten drei Monaten 2022 sei das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorquartal um 0,2 Prozent angestiegen, heißt es bei der FAZ, die sich auf Zahlen des Statistischen Bundesamt berufen. Obwohl Prognosen für das aktuelle Jahr ebenfalls mit einem Wirtschaftswachstum rechnen, sorge der Ukraine-Krieg weiter für Unsicherheit.
Geschrieben von Tina Plewinski
Dieser Artikel wurde zuerst auf dem Portal Onlinehändler-news.de veröffentlicht.