Amazon soll Probleme mit Supermarktkette Fresh haben

Amazon freshWie steht es um Amazons Selbstbedienungs-Supermärkte Fresh? Aktuellen Gerüchten zufolge könnte die Lage in Großbritannien jedenfalls besser sein.

Amazon hat in den vergangenen Monaten die Expansion seiner stationären Supermärkte unter der Marke Amazon Fresh immer weiter vorangetrieben. Während man zwar in Deutschland auf entsprechende Filialen noch immer warten muss, kommen neben US-amerikanischen Kunden auch schon einzelne europäische Kundinnen und Kunden in den Genuss solcher Märkte – nämlich in Großbritannien, genauer gesagt im Großraum London, wo es bereits mehr als ein Dutzend Filialen gibt.

Allerdings soll es mit den stationären Amazon-Fresh-Geschäften in Europa gar nicht so gut laufen: Wie Business Insider mit Verweis auf Berichte der britischen Sunday Times schreibt, wurde die Einführung neuer Filialen vorerst gestoppt. Grund seien „enttäuschende Verkäufe und wirtschaftlicher Gegenwind“.

Hohe Kosten und Komplikationen mit Whole Foods

Die Lage im Vereinigten Königreich sei indes derart angespannt, dass Amazon die Gespräche über potenzielle neue Standorte abgebrochen habe. Auch die Suche nach möglichen neuen Standorten sei vom Konzern vorerst eingestellt worden, so die Quellen.

„Die meisten bestehenden Fresh-Geschäfte hatten dem Bericht zufolge die Umsatzprognosen nicht erreicht“, heißt es. Darüber hinaus seien die anfallenden Kosten im Vergleich mit anderen Gemischtwarenläden deutlich höher. Eröffnet würden aus diesem Grund vorerst nur jene neuen Fresh-Supermärkte, für die die Mietverträge bereits unterschrieben worden seien.

Neben den schwachen Umsätzen und den hohen Kosten, die die Entwicklung der stationären Filialen belasten, gebe es noch eine andere störende Komponente, die von einem Insider als „dysfunktionale Teamkultur und Spannungen mit Whole Foods“ angegeben wurde. Bei Whole Foods handelt es sich um eine Biosupermarktkette, die Amazon 2017 für mehr als 13 Milliarden Dollar übernommen hatte und die der Konzern seither etwa mit Prime- oder verbesserten Kunden-Services koppelt.

Fresh-Märkte locken mit super-smarten Features

Das Besondere an Amazons Fresh-Supermärkten ist der Einsatz smarter Technologien, die einen modernen stationären Einkauf ermöglichen. Beispiel sind etwa Hightech-Einkaufswagen, sogenannte Dash Carts, die zum Einsatz kommen: Diese sind mit Kameras und Sensoren, aber auch mit Touchscreens und einem Barcode-Scanner ausgestattet. Die ganze Technik erlaubt den Kundinnen und Kunden, ein lästiges Anstehen und einen gewöhnlichen Check-out-Prozess am Ende des Einkaufs einfach zu überspringen: Der Einkaufswagen ist in der Lage, die ausgewählten Produkte, die in den Korb gelegt wurden, automatisch zu erkennen. Gezahlt wird am Ende einfach über das eigene Amazon-Konto, welches zuvor über den Scan eines QR-Codes mithilfe des Kunden-Smartphones verknüpft wurde. Dies erspart also ein Anstehen, das Einscannen der Waren und den eigentlichen Zahlungsvorgang.

Geschrieben von Tina Plewinski
Dieser Artikel wurde zuerst auf dem Portal Amazon-Watchblog.de veröffentlicht.