Amazon: Bestellungen lassen sich jetzt in Geschäften abholen
Mit dem Programm Local-Selling ist Amazon vor knapp einem Jahr in den USA gestartet. Händler, die neben dem Verkauf auf Amazon auch stationäre Filialen unterhalten, können Kunden die Abholung bestellter Produkte aus selbigen anbieten. Wie die Internet World berichtet, steht der Service ab sofort auch deutschen Amazon-Händlern unter dem Namen „Amazon Click & Collect In Store“ zur Verfügung. Das Prinzip Click & Collect erfreut sich seit der Corona-Pandemie großer Beliebtheit.
So können Händler bei Click & Collect teilnehmen
An diesem neuen Amazon-Programm können grundsätzlich alle Amazon-Händler teilnehmen, die neben dem Verkauf auf dem Marktplatz mindestens ein Ladengeschäft betreiben. Doch nicht jeder Händler, auf den dies zutrifft, kann auch direkt loslegen. So müssen Händler sich hierfür zunächst bei Amazon bewerben.
Bei der Bewerbung fragt Amazon neben der Anzahl der vorhandenen Filialen auch das verwendete Bestellabwicklungssystem ab. Auf diese Weise möchte das Unternehmen offenbar sicherstellen, dass den Kunden am Ende ein reibungsloser Bestellprozess geboten werden kann.
Wird man zum Programm zugelassen, können Händler ihre online auf dem Marktplatz vertriebenen Sortimente mit den Bestandswaren aus den Geschäften verbinden. Kundinnen und Kunden, die in einem Umkreis von 48 km zu einer der Filialen wohnen, wird dann bei einer Bestellung neben den typischen Lieferoptionen die Möglichkeit geboten, die Produkte kostenlos selbst abzuholen. Die Abholung muss dabei binnen 5 Tagen erfolgen. Für die Teilnahme am Programm entstehen für den Händler keine zusätzlichen Kosten.
Programm soll den stationären Handel unterstützen
Ist der Kunde einmal im Laden, um seine Ware abzuholen, erhöht dies nicht nur die Bekanntheit des nahe liegenden Geschäftes. Amazon verweist auf der zum Programm gehörenden Website auch auf die Chance für zusätzliche Verkäufe
„Neben Traffic, der von Amazon in Ihre Filiale geleitet wird, bietet Click & Collect In Store folgende Vorteile: Neukundengewinnung, Interaktion zwischen Store Personal und der Kundschaft, Verkauf von zusätzlichen Produkten und After-Sales Services.“
Ob der E-Commerce Riese es durch diese Option tatsächlich schafft, den stationären Handel zu unterstützen, bleibt abzuwarten. Abhängen wird dies auch davon, wie gut sichtbar Verbrauchern die neue Abholoption dargestellt wird. Das Programm in den USA läuft schon seit einem Jahr – mit welchem Erfolg ist unklar. Laut Internet World liegen bisher keinerlei Zahlen hierzu vor.
Es ist nicht der erste Schritt, den Amazon auf den stationären Handel zugeht. Eine weitere Option stellt das, ebenfalls zunächst nur in den USA getestete, System der Lieferung aus Geschäften dar. Dabei boten ausgewählte Marken ihre Produkte auf Amazon an und lieferten diese dann noch am selben Tag aus dem Geschäft, anstatt Ware zunächst in einem Fulfillment-Standort kommissionieren und anschließend liefern zu lassen.
Geschrieben von Ricarda Eichler
Dieser Artikel wurde zuerst auf dem Portal Onlinehändler-news.de veröffentlicht.