Initiative Reusable To-Go startet Pilotmarkt für Food-Mehrwegsysteme
- Etablierung eines Pilotmarktes für eine verwendungsnahe Rückgabe aller verfügbaren To-Go Mehrwegverpackungen in Arm-Reichweite bei allen Systemteilnehmern
- Einbindung von bereits bestehenden regionalen und nationalen Logistik- und Reinigungskapazitäten zur Optimierung des CO2-Abdrucks
- Erstellung eines Regelwerks für das Handling in den Bereichen Logistik, Reinigung, Lebensmittelsicherheit sowie Dateninfrastruktur und standardisierte Datenflüsse
- Entwicklung einer Werkzeugbox zur (digitalen) Endverbraucheraktivierung
Mit einem Pilotmarkt will die Initiative Reusable To-Go (RTG) die unkomplizierte Rückgabe von Food-Mehrwegsystemen in Deutschland testen. Der Pilotmarkt soll Anfang 2023 in einem Ballungszentrum im Rhein-Main-Gebiet entstehen mit dem Ziel, die Ausgabe- und Rücknahmestellen zu vernetzen, um die bereits bestehenden regionalen Angebote für Logistik und Reinigung des Mehrweggeschirrs auf einer Datenplattform mittels eines Marktplatzes zu bündeln. Damit reagiert die Initiative RTG auf die Mehrwegangebotspflicht für das To-Go-Geschäft, die bundesweit am 1. Januar 2023 in Kraft tritt.
Durch den Pilotmarkt sollen außerdem die Sicherstellung des Pfandclearings, das digitale Pfandmanagement für Endverbraucher, die Verwaltung von Stammdaten und das Management serialisierter Behälter getestet werden. Hinzu kommen die Entwicklung sowie Erprobung eines Regelwerks für das Handling (Logistik, Reinigung, Lebensmittelsicherheit), das mit allen Teilnehmern und Begleitern erstellt wird. Erste Teilnehmer aus den Bereichen Anbieter, IT, Logistik, e-Mobilität auf der letzten Meile und Reinigung haben bereits ihre Teilnahme am Pilotmarkt im kommenden Jahr zugesagt. Weitere interessierte Teilnehmer aus diesen Bereichen sind zur Mitwirkung eingeladen.
Neben dem Pilotmarkt sollen in einem weiteren Schritt digitale Elemente zur Endverbraucheraktivierung getestet werden, um die Nutzungsraten von Mehrwegbehältnissen zu erhöhen. Hierbei sollen digitale Kundenbindungsprogramme, Gewinnspiele und andere Formen von Bonifizierung zum Einsatz kommen. Partner in diesem Bereich ist ein Anbieter u.a. von dynamischen Web-Applikationen.
Die Initiative Reusable To-Go hat sich zum Ziel gesetzt, für Food-Mehrwegsysteme national und international die Grundvoraussetzungen für eine verwendungsnahe und systemunabhängige Rückgabe für alle Ausgabestellen zu schaffen. Mit der Bereitstellung der organisatorischen, regulativen und lebensmittelrechtlichen Rahmenbedingungen mittels einer unter Federführung des IT-Beratungshauses CONET organisierten übergeordneten Dateninfrastruktur mit standardisierten Datenflüssen für alle Teilnehmer und Dienstleister von Mehrwegsystemen für die vereinfachte und bequeme Rückgabe von Mehrweggegenständen will die Initiative maßgeblich zur Erhöhung der Mehrwegquoten beitragen. „Wir sollten aus den Erfahrungen mit der Einführung des Pflichtpfandes für Einweggetränkeverpackungen im Jahr 2003 lernen. Die damals eingeführten Insellösungen wurden, deutlich zu spät und mit gravierenden Folgen für die Mehrwegquote im Getränkebereich, im Nachgang zugunsten einer offenen Rückgabelösung korrigiert“, fordert Günther Guder, geschäftsführender Vorstand des Verbandes Pro Mehrweg e.V.
Dem Beirat der Initiative gehören die Vertreter der nationalen Verbände Pro Mehrweg, Getränkefachgroßhandel, DEHOGA Bundesverband, Arbeitskreis Mehrweg sowie die Initiatoren an. Mit weiteren Verbänden findet ein enger Austausch statt.
Begleitet und politisch unterstützt wird die Initiative auch von den beiden Landesumweltministerien in Hessen und in Rheinland-Pfalz sowie einer unabhängigen Universitätsstudie im Auftrag der Ministerien. Hessen hat sich bereits im Rahmen der Verbraucherschutzministerkonferenz im Juni 2022 gemäß Aussagen von Umwelt- und Verbraucherschutzministerin Priska Hinz für «vielfältige und überregionale Rückgabemöglichkeiten von Mehrwegverpackungen in der Außer-Haus-Verpflegung» stark gemacht.
Des Weiteren sind Vertreter des TÜV Rheinland, des DIN, der Lebensmittelhygiene sowie des Verbraucherschutzes eingebunden.
Quelle: Initiative Reusable To-Go