4-Tage-Woche im Test:
Mehrheit der Firmen will verkürzte Arbeitszeit beibehalten
Sechs Monate lang haben mehrere Firmen in Großbritannien im vergangenen Jahr ausprobiert, wie es wäre, nur vier statt fünf Werktage in der Woche zu arbeiten. Jetzt endete die Pilotphase – und die Mehrheit der teilnehmenden Unternehmen fand offenbar Gefallen an dem Modell: 56 von 61 Arbeitgebern entschieden sich nach diesem Testlauf, die 4-Tage-Woche beizubehalten, 18 bestätigten, dass sie das Konzept inzwischen dauerhaft eingeführt haben, melden dpa/Handelsblatt. Ausprobiert wurden dreitägige Wochenenden oder ein freier Tag in der Woche, der teils an bestimmte Zielvorgaben gekoppelt war.
Der Testlauf betraf insgesamt etwa 2.900 Beschäftigte aus Unternehmen, die in ganz unterschiedlichen Branchen agieren: im Finanzsektor, in der IT- und Baubranche, der Gastronomie oder im Gesundheitswesen.
Der Erfolg könne sich offenbar sehen lassen: „Vor Beginn des Projektes haben viele gezweifelt, ob wir eine Steigerung der Produktivität sehen würden, die die Verkürzung der Arbeitszeit ausgleicht – aber genau das haben wir festgestellt“, erläutert Brendan Burchell von der Universität Cambridge, der Teil einer Forschungsgruppe ist, die das Projekt wissenschaftlich begleitet hat. Bei etwa vier von zehn Beschäftigten sei das Stresslevel gesunken, die Krankentage gingen um zwei Drittel zurück und es gab nur halb so viele Kündigungen, heißt es weiter. Aber auch die Produktivität scheint sich verbessert zu haben: In den letzten sechs Monaten sei der Umsatz der Firmen im Schnitt um 1,4 Prozent gestiegen.
Geschrieben von Hanna Behn
Dieser Artikel wurde zuerst auf dem Portal Onlinehändler-news.de veröffentlicht.