Bundesverdienstkreuz am Bande an Prof. Dr. Dr. h.c. Michael ten Hompel
Oberbürgermeister Westphal händigt Bundesverdienstkreuz aus
Der Bundespräsident hat Prof. Michael ten Hompel mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik ausgezeichnet. Prof. Michael ten Hompel hat aufgrund seines herausragenden Engagements im wissenschaftlichen Bereich auszeichnungswürdige Verdienste erworben.
»Die Entwicklung Dortmunds als Wissenschafts- und Technologiestandort hat Prof. ten Hompel in besonderem Maße und weit über sein berufliches Wirken hinaus mitgestaltet und mit großem persönlichen Einsatz nachhaltig geprägt. Prof. ten Hompel fördert zudem als echter Brückenbauer den wichtigen Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Mit viel Empathie und Begeisterung vermittelt er Bürgerinnen und Bürgern komplexe wissenschaftliche Sachverhalte auf verständliche Art und Weise. Mit seiner exzellenten interdisziplinären Forschung hat er maßgeblich dazu beigetragen, die Logistik als eines von sieben wissenschaftliche Kompetenzfeldern in Dortmund zu etablieren und darüber hinaus das Ruhrgebiet als anerkanntes Zentrum für Logistik und IT auch international sichtbar zu machen«, erklärte Thomas Westphal, Oberbürgermeister der Stadt Dortmund, anlässlich der Übergabe am 22. März 2023.
Prof. Dr. Dr. h. c. Michael ten Hompel ist geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML und Inhaber des Lehrstuhls für Förder- und Lagerwesen an der Technischen Universität Dortmund. Nach seinem Studium der Elektrotechnik mit der Fachrichtung Technische Informatik an der RWTH Aachen gründete ten Hompel unter anderem 1988 die GamBit GmbH (heute Teil von Vanderlande Industries in Dortmund), deren geschäftsführender Gesellschafter er bis zum Jahr 2000 blieb. 1991 wurde er an der Universität Witten/Herdecke promoviert. Seit 2000 ist er Ordinarius des Lehrstuhls für Förder- und Lagerwesen an der TU Dortmund und Institutsleiter des Fraunhofer IML, dessen Geschäftsführung er 2004 übernahm. Zudem ist ten Hompel seit 2022 Direktor des Lamarr-Instituts für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften und seit 2012 Mitglied der internationalen »Logistics Hall of Fame«. 2017 erhielt er die Ehrendoktorwürde der ungarischen Universität Miskolc, 2018 die goldene Ehrennadel der Bundevereinigung Logistik und 2019 den Ehrenpreis international des »Hermes Verkehrs.Logistik.Preis«. Darüber hinaus ist ten Hompel
»Bürger des Ruhrgebiets 2018«, eine Auszeichnung für Persönlichkeiten, die sich durch ihr Wirken in herausragender Weise um das Ruhrgebiet verdient gemacht haben. 2020 erhielt ten Hompel zudem den Innovationspreis des Landes NRW in der Kategorie »Ehrenpreis« für seine herausragenden Beiträge für nachhaltige Veränderungen in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.
Zahlreiche Innovationen in der Logistik gehen direkt auf die Forschung ten Hompels zurück. Er gilt er als einer der Erfinder der Shuttle-Technologie in der Intralogistik, an der er mit seinem Team stetig weitergeforscht hat und die jüngst in der Entwicklung mehrerer KI-basierter Fahrzeuge mündete. Darüber hinaus gilt ten Hompel als einer der Väter des Internet der Dinge. 2010 initiierte er mit 120 Mitgliedsfirmen und 11 Forschungseinrichtungen den BMBF-Spitzencluster EffizienzCluster LogistikRuhr – das größte Forschungsprojekt seiner Laufbahn. Mit seinem aktuell größten Forschungsprojekt, der vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur geförderten »Silicon Economy«, möchte ten Hompel mit seinem Team vom Wissenschaftsstandort Dortmund aus einer digitalen Plattformökonomie in Deutschland und Europa zum Durchbruch verhelfen. Das Projekt führte bereits zur Gründung der Open Logistics Foundation, einer Technologieinitiative führender, international tätiger Logistikunternehmen, die die gemeinschaftliche Entwicklung und kommerzielle Nutzung von Open-Source-Logistiksoftware und -hardware fördert.
Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wird an in- und ausländische Bürgerinnen und Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen verliehen sowie darüber hinaus für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland, wie zum Beispiel im sozialen und karitativen Bereich. Er ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung in Deutschland und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Eine finanzielle Zuwendung ist mit der Verleihung des Verdienstordens nicht verbunden.
Quelle: Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.
Bildquelle: Stadt Dortmund