Briefzustellung bald nur noch an fünf Wochentagen?
Schon bald könnten Briefe hierzulande nur noch an fünf Wochentagen zugestellt werden. Aktuell ist die Deutsche Post noch verpflichtet, an sechs Tagen Briefe im Bundesgebiet zuzustellen. Aufgrund steigender Kosten und immer weiter sinkender Briefmengen fordert der Logistiker aber schon länger Änderungen an diesen Vorschriften.
Dafür zeigt sich auch die Bundesnetzagentur offen:
„Unsere Gesellschaft und unser Kommunikationsverhalten haben sich geändert“, erklärt der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller.
Deshalb sei er auch nicht abgeneigt, dass die Zustelltage nach dem Vorbild anderer Länder auch in Deutschland reduziert werden.
„Ich bin offen, dass so etwas auch hier möglich wird“, betont er bei der Zeit.
Allerdings liegt die Entscheidung darüber, ob die Deutsche Post in Zukunft Briefe nur noch an fünf oder sogar noch weniger Tage zustellen darf, beim Bundestag.
Zurückhaltung bei Portoerhöhung
So offen sich die Bundesnetzagentur zum Thema Zustelltage zeigt, so kritisch sieht sie aber auch die Portoerhöhung. Vor wenigen Wochen hatte die Deutsche Post DHL Group bereits angekündigt, die frühzeitige Erhöhung der Portokosten beantragen zu wollen. Hier gibt sich die Behörde allerdings zurückhaltend. Besonders mit Blick auf die extreme Beschwerdewelle, die vor allem im Herbst und Winter vergangenen Jahres über die Post hinweggerollt ist
„Ob man in dieser Situation das Porto erhöht, muss man sorgfältig prüfen“, so Müller. „Es gibt legitime Interessen der Post, aber wir müssen auch die Kunden im Blick haben.“
Zuletzt wurde das Briefporto im Januar 2022 erhöht und auf drei Jahre festgelegt. Wegen steigender Kosten will die Deutsche Post allerdings bereits im kommenden Jahr die Preise erneut erhöhen. Dafür braucht es allerdings die Zustimmung der Bundesnetzagentur.
Geschrieben von Corinna Flemming
Dieser Artikel wurde zuerst auf dem Portal Logistik-Watchblog.de veröffentlicht.
Bildquelle: Deutsche Post AG