C&A schließt erneut mehrere Filialen in Deutschland
Der Modehändler C&A hat sein Filialnetz hierzulande merklich zurückgebaut. In den vergangenen zehn Monaten wurden in Deutschland zehn Geschäfte endgültig geschlossen, weitere zwei Filialen traf es in den Niederlanden und fünf in Belgien, meldet Fashion United.
In den nächsten Monaten sollen zudem weitere Läden betroffen sein: Im Oktober wird voraussichtlich der C&A in Barsinghausen, Niedersachsen, geschlossen, Ende 2023 das Geschäft in Halberstadt, Sachsen-Anhalt, und Anfang des kommenden Jahres in Troisdorf, Nordrhein-Westfalen, berichtet das lokale News-Portal 24rhein.
Schließungen vor allem in strukturschwachen Regionen
Die Schließungen werden vor allem in kleinen und mittelgroßen Standorten vorgenommen, größere Städte blieben eher verschont, schreibt 24rhein. C&A führte dem Portal gegenüber eher pauschale Gründe für die Entscheidungen über Standortschließungen oder auch Eröffnungen an. Regelmäßig würde das Standortportfolio mit Blick auf den Bedarf der Kundschaft überprüft, erklärte demnach eine Unternehmenssprecherin. Es handele sich um einen „fortlaufenden Prozess“, Einfluss hätten das „allgemeine Marktumfeld, die Entwicklung der Stadt und die Gesundheit des lokalen Einzelhandelssektors“.
Ende 2019 betrieb das Unternehmen in Deutschland noch etwa 450 Geschäfte. Im Rahmen eines „Restrukturierungsprogramms“ wurde damals die Schließung von insgesamt 100 Geschäften angekündigt. Ende 2021 gab es dann noch etwa 427 Filialen. Anfang dieses Jahres wurde dann die Schließung weiterer Filialen angekündigt. In Deutschland betreibt C&A derzeit eigenen Angaben zufolge noch 398 Läden.
Expansion und Modernisierung
In 17 europäischen Ländern ist C&A mit rund 1.300 Geschäften vertreten. Die Mehrheit, etwa 1.180 davon, seien mittlerweile im Zuge der konzerneigenen Modernisierungsstrategie renoviert worden. Vor ziemlich genau drei Jahren hatte das Unternehmen den eigenen Markenauftritt überarbeitet, gut ein Jahr später die Modernisierung des Europageschäfts verkündet, im Zuge derer auch „Konsolidierungen“ vorgesehen waren. „Aufgrund der laufenden Modernisierung unserer Filialen, schließen wir manchmal Filialen vorübergehend, während die Renovierungsarbeiten durchgeführt werden. Danach eröffnen wir wieder, wie in Kürze z. B. in Hasselt (BE) oder Singen und Pulheim (DE) zu sehen sein wird“, erläutert das Modeunternehmen auf Anfrage.
Während deutsche Filialen schließen, expandiert man andernorts. C&A zufolge wurden europaweit in diesem Jahr bereits 15 Standorte geschlossen, bis Ende 2023 sollen aber 16 neue Filialen eröffnet haben. Dazu zählen bereits eine Filiale im niederländischen Arnheim und eine im belgischen Beveren. In den nächsten drei Jahren plane man zudem, insgesamt 100 neue Läden zu eröffnen. Zuletzt wurde beispielsweise auch die Präsenz in Rumänien merklich erweitert, dort gibt es inzwischen 50 Standorte.
Verstärkt engagiert sich der Konzern auch im Online-Handel und ist dafür unter anderem im letzten Jahr Partnerschaften mit den Marktplätzen Zalando und Amazon eingegangen. „Auf unserem Weg hin zu einem modernen europäischen Omnichannel-Modehändler haben wir unsere Online-Aktivitäten ausgebaut“, bestätigt C&A. „Unsere Filialen bleiben jedoch genauso wichtig für uns und wir investieren weiterhin in sie, um das Einkaufserlebnis unserer Kunden zu optimieren.“
Dass weitere Digitalisierungsvorhaben kommen könnten, ist dabei nicht auszuschließen. So verantwortet seit dem 1. August mit Carsten Horn ein Omnichannel-Spezialist die Tätigkeiten am deutschen Markt.
Geschrieben von Hanna Behn
Dieser Artikel wurde zuerst auf dem Portal Onlinehändler-news.de veröffentlicht.