Großes Marktpotenzial für Lkw-Verkehre auf der Schiene
Große internationale Logistik-Projektentwickler sehen den Schienenanschluss mittlerweile als substanziellen Bestandteil weiterer Entwicklungen und legen damit einen Grundstein, die Verkehrswende direkt da geschehen zu lassen, wo ein Großteil der Verkehre EU-weit entsteht, in den Industrie- und Gewerbeparks.
Neben dem Gleisanschluss bedarf es effiziente, intermodale Verlade-Terminals. Ein Unternehmen, welches sich in diesem Sektor aktuell einen Namen macht, ist CargoBeamer.
Der Logistikdienstleister mit Hauptsitz in Leipzig ist aktuell einer der am schnellsten wachsenden Operateure im Bereich kombinierter Verkehr, als Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene. Seit dem Markteintritt im Jahr 2015 hat das Unternehmen Routen in Deutschland, Italien und Frankreich aufgebaut, welche spezialisierte Umschlagterminals miteinander verbinden. Das Besondere dabei: CargoBeamer fokussiert sich auf nicht-kranbare Sattelauflieger, welche bislang noch nicht für den Schienenverkehr geeignet waren. In den unternehmenseigenen Terminals werden die Auflieger vollautomatisiert mittels einer eigens entwickelten Umschlagtechnik auf den Zug verladen. Eine echte Revolution, findet auch CargoBeamer-CEO Nicolas Albrecht:
„Die nicht-kranbaren Sattelauflieger, welche bislang nicht den Zug nutzen konnten, machen zwischen 90% und 95% aller Auflieger im europäischen Fernverkehr aus. Im Kontext von mehr Nachhaltigkeitsbestrebungen im Transportsektor und dem drastisch steigenden Mangel an Lkw-Fahrern werden in den kommenden Jahren deutlich mehr Lkw-Verkehre über die Schiene transportiert werden müssen. Das Marktpotential ist enorm, und wir als CargoBeamer setzen genau dort an, indem wir Verkehre in ganz Europa aufbauen.“
Jeder Sattelauflieger, welcher statt der Straße den Schienenweg wählt, spart dabei rund 85% der CO2-Emissionen ein, welche beim klassischen Transport per Diesel-Lkw anfallen würden. Zusätzlich gleiche CargoBeamer alle übrigen Emissionen aus dem Betrieb sowie das Unternehmen betreffend vollständig im Rahmen eines Klimaneutralitätsprogramms aus – und unterstreicht damit seine Vorreiterrolle als nachhaltiges Logistikoperateur. Dass die Notwendigkeit für solche Geschäftsmodelle dringend besteht, darüber sind sich Experten aus Wirtschaft und Politik einig: ohne die großflächige Verlagerung von Straßentransporten auf die Schiene wird die Logistikindustrie ihre Klimaziele in Zukunft nicht erreichen.
Gegenwärtig verkehren CargoBeamer-Züge zwischen Kaldenkirchen in Nordrhein-Westfalen und Domodossola in Norditalien sowie aus Neuss und Nordfrankreich jeweils an die französisch-spanische Grenze. 2021 wurde das erste vollautomatisierte CargoBeamer-Terminal in Nordfrankreich eröffnet, in Kaldenkirchen und Domodossola kommenden die nächsten beiden Terminals in naher Zukunft hinzu. Für den Aufbau weiterer Routen will CargoBeamer in den kommenden zehn Jahren bis zu 30 Terminals in ganz Europa bauen, zwischen welchen täglich zahlreiche Züge verkehren sollen. Kurzfristig sind neue Linien nach Süditalien, an die deutsche Ostseeküste sowie in die Benelux-Länder in der Prüfung. Langfristig soll sich das Netz von CargoBeamer-Terminals dann jedoch flächendeckend über West-, Süd- und Osteuropa erstrecken.
Im Fokus der europaweiten Expansion für weitere Terminalprojekte stehen aktuell die Märkte Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, Polen, Österreich, und Benelux. Hier befindet sich CargoBeamer auf der Suche nach Grundstücken, auf welchen weitere CargoBeamer-Terminals errichtet werden können. Worauf es dabei ankommt:
„Wichtig ist insbesondere ein Gleisanschluss oder die unmittelbare Nähe zu einer bestehenden Schieneninfrastruktur. Auch die Nähe zu einer Autobahn oder großen Fernstraße ist notwendig.“ erklärt Albrecht.
Interessant sind Flächen ab 4 Hektar, welche ungefähr zur Hälfte für die Umschlagtechnologie und darüber hinaus als Parkflächen für die Sattelauflieger dienen. Die Spannweite an interessanten Flächen ist hingegen groß: neben klassischen bahn-gewidmenten Flächen sind auch bestehende und neue Logistik- und Industrie-, sowie Brownfield-Entwicklungen, sogenannte „Konversionsflächen“, von großem Interesse für CargoBeamer. Des Weiteren suche man Synergien zu Industrieunternehmen, Bestandshaltern sowie Projektentwicklern für Logistik- und Industrieflächen.
Quelle und Bildquelle: CargoBeamer AG