Bonprix: Umsatzrückgang im ersten Halbjahr
Bonprix musste in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2023/24 einen Umsatzrückgang hinnehmen. Als Grund nannte der zum Hamburger Handels- und Dienstleistungskonzern Otto Group gehörende Bekleidungsanbieter die weiterhin “herausfordernde” gesamtwirtschaftliche Situation, teilte Bonprix am Donnerstag mit.
Der Umsatz lag in den ersten sechs Monaten acht Prozent unter dem der ersten Jahreshälfte des Vorjahres. Ausgenommen davon ist das Russlandgeschäft, da der Rückzug aus dem Markt eine weitere Umsatzminderung um zwei Prozentpunkte bedeutet. Damit liegt der Umsatzrückgang im Vorjahresvergleich inklusive Sonderbelastungen bei zehn Prozent.
„In vielen Ländern spüren wir bei unseren Kund:innen weiter krisen- und inflationsbedingt eine Preissensibilität und Kaufzurückhaltung”, resümiert Bonprix-Finanzchef Kai Heck.
Von den schwierigen Rahmenbedingungen waren in Europa besonders Frankreich und Italien sowie mehrere Märkte in Osteuropa betroffen. Positive Entwicklungen gab es dagegen in Slowenien und Finnland. Aber auch auf dem US-amerikanischen Markt sei die Situation für die dort aktive Marke Venus schwierig, die in einem zweistelligen Umsatzrückgang resultierte.
Im Heimatmarkt Deutschland konnte das Unternehmen dagegen positive Erlöse erreichen. Dort habe sich besonders die angepasste Markt- und Angebotsstrategie ausgezahlt, so Heck. Bonprix erreichte in Deutschland im Vorjahresvergleich ein Umsatzplus von vier Prozent. Aber auch in den Nachbarländern Österreich und Schweiz habe der Bekleidungsanbieter Zuwächse im niedrigen einstelligen Bereich erzielt.
Ausblick auf restliches Geschäftsjahr
Mit Blick auf das restliche laufende Geschäftsjahr rechnet Bonprix weiterhin mit einem herausfordernden Marktumfeld. Diese Tendenz wird durch einen “ungewöhnlich warmen September” und dementsprechend geringere Nachfrage bei saisonaler Bekleidung gestärkt.
„Die Situation für den Online-Modehandel ist weiterhin angespannt, aber wir agieren mit unserem Geschäftsmodell auf einer äußerst soliden Basis”, so Richard Gottwald, Vorsitzender der Bonprix-Geschäftsführung. „Ich bin daher überzeugt, dass wir durch eine flexible und sehr auf Effizienz bedachte Steuerung unserer internationalen Märkte trotz dieser krisenhaften Zeit positive Entwicklungen verzeichnen werden.”
Bonprix will die Digitalisierung weiter vorantreiben. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf dem Produkt und der gesamten Wertschöpfungskette. Unter anderem will das Unternehmen bis 2025 nur noch mit 3D-Produktdesign arbeiten und “fast” ohne physische Produktsamples auskommen, wodurch auch Kosten gespart werden sollen.
Geschrieben von Ole Spötter
Dieser Artikel wurde zuerst auf dem Portal fashionunited.de veröffentlicht.