Künstliche Intelligenz:
Handelsexperten bauen zentrale Anlaufstelle für Einzelhandel auf
Im Rahmen des neuen Flagships »KI-Navi für den Handel« der Kompetenzplattform KI.NRW identifizieren, erproben und demonstrieren Handelsexperten aus NRW bedarfsgerechte KI-Anwendungen und stellen diese als »Navi« bereit. Hiervon profitieren insbesondere kleine und mittlere Einzelhandelsunternehmen, die darüber einen einfachen Zugang zu Künstlicher Intelligenz erhalten sollen. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert das Vorhaben mit insgesamt rund 2,2 Millionen Euro.
Nordrhein-Westfalen ist der Handelsstandort Nummer eins in Deutschland. Mehr als jedes fünfte deutsche Handelsunternehmen hat hier seinen Sitz. Durch den technologischen Wandel hin zu einer digitalen Wertschöpfung und als Reaktion auf externe Faktoren, wie Lieferkettentransparenz, Fachkräftemangel und veränderte Bedürfnisse von Kund*innen, befindet sich dieser Wirtschaftszweig im Umbruch. Künstliche Intelligenz ist ein geeignetes Werkzeug, um solche Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und unternehmerische Maßnahmen zu ergreifen.
Die Bedeutung von KI im Einzelhandel
Aktuell wird KI im Einzelhandel nur begrenzt eingesetzt: Das soll sich mithilfe des neuen KI.NRW-Flagship-Projekts »KI-Navi für den Handel« ändern. Das Projektkonsortium, bestehend aus dem gmvteam, Handelsverband NRW und European EPC Competence Center (EECC), hat es sich zur Aufgabe gemacht, KI-Lösungen für den nordrhein-westfälischen Einzelhandel nutzbar zu machen und ein KI-Navi für KMU zu entwickeln. Ziel ist es, insbesondere kleinen und mittleren Handelsunternehmen die Möglichkeit zu bieten, sich barrierefrei über die passenden KI-Anwendungen ihrer Branche zu informieren und geeignete Lösungen zu finden.
Dieses Vorhaben unterstützt das Land NRW:
»Das Potenzial Künstlicher Intelligenz im Einzelhandel ist enorm. Davon können auch kleine und mittlere Unternehmen profitieren. Wir möchten die Händlerinnen und Händler Nordrhein-Westfalens dabei unterstützen, dieses Potenzial zu heben und damit auch dauerhaft ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Die Unternehmerinnen und Unternehmer erhalten über das Projekt die Möglichkeit, unmittelbar von zukunftsweisenden, anwendungsorientierten Ergebnissen der KI-Forschung zu profitieren«, so Mona Neubaur, nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin, anlässlich der Übergabe des Förderbescheids in Höhe von rund 2,2 Millionen Euro.
Das Projekt hat eine Laufzeit von vier Jahren.
Wichtiger Beitrag für die Zukunftsfähigkeit des Einzelhandels
Durch die im Projekt erarbeiteten und demonstrierten Use Cases werden Zugangshürden abgebaut und eine einfache Anwendung von Künstlicher Intelligenz ermöglicht. »Über ein Onlineportal werden durch geeignete Dashboards Informationen bereitgestellt, die für Händler*innen entscheidungsunterstützend sind. Zeitintensive Arbeits- und Entscheidungsvorgänge werden zukünftig vereinfacht oder automatisiert. Dadurch entsteht nicht nur ein großer Kostenvorteil durch mehr Prozesstransparenz, sondern auch neuer Freiraum zur Optimierung des kundenzentrierten Geschäftsmodells«, sagt Frank Rehme von der gmvteam GmbH, die auch die Konsortialführung des Projekts übernimmt. Damit stärkt das »KI-Navi für den Handel« den Handelsstandort Nordrhein-Westfalen und trägt dazu bei, eine bundes- und europaweite Vorreiterrolle für den Bereich KI im Handel einzunehmen.
KI-Navi wird Teil der KI.NRW-Flagship-Initiative
Als Schirmherrin nimmt die Kompetenzplattform für Künstliche Intelligenz Nordrhein-Westfalen das Projekt in ihre Flagship-Initiative auf.
»Künstliche Intelligenz kann helfen, den Einzelhandel zukunftsfähig aufzustellen, beispielsweise bei der Optimierung des Sortiments mit intelligenter Bedarfsplanung und spezifischen Marketingmaßnahmen. Das Projekt ›KI-Navi für den Handel‹ setzt hier an und trägt dazu bei, den Transfer von KI-Anwendungen in die Praxis zu beschleunigen und insbesondere kleinen und mittleren Einzelhandelsunternehmen den Zugang zu diesen Technologien zu erleichtern. Wichtig ist den Projektbeteiligten, alle Mitarbeitenden mithilfe von Aufklärungs- und Qualifizierungsangeboten einzubeziehen. Das ist aus unserer Sicht entscheidend für die erfolgreiche Implementierung und Akzeptanz von Künstlicher Intelligenz. Daher freuen wir uns sehr, das Projekt in die KI.NRW-Flagship-Initiative aufzunehmen«, sagt Dr. Christian Temath, Geschäftsführer von KI.NRW.
Unter dem Motto »Flagships powered by KI.NRW« unterstützt die Kompetenzplattform die vom Land geförderten, hochinnovativen und anwendungsbezogenen KI-Projekte mit hoher gesellschaftlicher Relevanz und hilft dabei, wegweisende Pioniervorhaben auch über die Landesgrenzen hinaus sichtbar zu machen.
Quelle: Kompetenzplattform Künstliche Intelligenz Nordrhein-Westfalen KI.NRW