REALOGIS analysiert Berliner Markt für Logistik- und Industrieimmobilien im H1 2024
- Nach Talsohle leicht an Dynamik gewonnen
- Gewerbeparks vor Big-Boxes
- Spitzenmiete kratzt an 10 Euro-Marke
Der Berliner Markt für Logistik- und Industrieflächen, die von Eigennutzern und Mietern neu abgeschlossen wurden, hat im ersten Halbjahr 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum etwas an Fahrt aufgenommen. Mit einem Plus von 20.900 m² bzw. 18,3 % liegt der von allen Marktteilnehmern erzielte Flächenumsatz bei 135.000 m².
Dennoch ist das abgelaufene Halbjahr das zweitschwächste der letzten fünf ersten Halbjahre. Auch der aktuelle 5-Jahresschnitt liegt mit 295.680 m² deutlich höher und ist um deutliche 54,3 % verfehlt worden. Für ein durchschnittliches erstes Halbjahr fehlen dem Markt somit rund 160.000 m² an neu abgeschlossenen Verträgen für Industrie- und Logistikflächen. Diese und weitere Ergebnisse liefert der aktuelle Marktbericht von Realogis .
„Mehr als zwei Drittel des Flächenumsatzes entfallen in den ersten sechs Monaten auf Bestandsobjekte. Mit 92.900 m² bzw. einem Anteil von 68,2 % gegenüber 91.100 m² im ersten Halbjahr 2023 ist hier fast eine Seitwärtsbewegung zu verzeichnen“, erklärt Florian Schulz, Consultant der Realogis Immobilien Berlin GmbH.„Wie auch im Vorjahreshalbjahr war der Berliner Markt überwiegend ein Mietermarkt: Aktuell entfallen 91,4 % der Abschlüsse bzw. 123.400 m² auf Mieter und nur 11.500 m² bzw. 8,6 % der abgeschlossenen Flächen auf Eigennutzer.“
Bezogen auf die Gebäudeart sind Gewerbeparks führend mit 51.800 m² bzw. 38,4 %, kommend von 79.100 m² bzw. 69,3 % liegt hier allerdings das einzige Minus in Höhe von 27.300 m² bzw. 34,5 % vor. Es folgen erneut sonstige Objekte mit 43.600 m² bzw. 32,3 %, kommend von 27.100 m² bzw. 23,8 %, was einem Plus von 16.500 m² bzw. 60,9 % entspricht. Am deutlichsten zulegen können Abschlüsse in Big-Boxes (+31.700 m², kommend von 7.900 m² bzw. 6,9 %), wenngleich sie dennoch weiterhin drittplatziert sind mit 39.600 m² bzw. 29,3 %.
Regionen-Ranking: Berliner Stadtgebiet weiterhin vor Umland
Größter Flächenabnehmer im ersten Halbjahr 2024 bleibt das Berliner Stadtgebiet, das mit 90.100 m² bzw. zwei von drei umgesetzten Quadratmetern (66,7 %) punktet (H1 2023: 92.400 m² bzw. 81 %). Die absolute Differenz beträgt zwar 2.300 m² bzw. 2,5 %, anteilig verliert das Stadtgebiet mit -14,2 Prozentpunkten jedoch am deutlichsten an Bedeutung. Der 5-Jahresdurchschnitt von 103.050 m² wurde um 12,6 % verfehlt.
Branchen-Ranking: Klassischer Handel für mehr als die Hälfte der Flächenabsorption verantwortlich
Der Handel bleibt die Branche mit der größten Flächenabnahme: Mit 75.700 m² bzw. 56,1 % legt sie, kommend von 62.800 m² in H1 2023 von allen am deutlichsten um 12.900 m² bzw. 20,5 % zu. Für den Berliner Markt bleibt sie aber nahezu gleich relevant, da weiterhin mehr als jeder zweite Quadratmeter von Unternehmen des Handels abgeschlossen wird. Der 5-Jahresschnitt von 98.048 m² wird dennoch um 23 % verfehlt, allerdings aufgrund des Anstiegs weniger deutlich als im Vorjahreshalbjahr (dort wurde der 5-Jahresschnitt in Höhe von 105.368 m² um deutliche 40 % unterschritten).
Realogis hat ausschließlich Abschlüsse des klassischen Handels registrieren können, E-Commerce-Unternehmen sind im Berichtszeitraum nicht in Erscheinung getreten (im Gegensatz zum Vorjahreszeitraum mit 19.200 m² bzw. 30,6 %). Das ist auch für den Berliner Markt ungewöhnlich, da im 5-Jahresschnitt 37.572 m² von E-Commerce Unternehmen umgesetzt wurden.
Flächen größer 5.000 m² für 54,6 % der Flächenabnahme verantwortlich
Jeder vierte Quadratmeter, der am Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt im ersten Halbjahr umgesetzt wurde, geht auf das Konto der Großflächen ab 10.001 m². Mit 33.400 m² bzw. 24,7 % rücken sie in der Rangliste um zwei Plätze auf den zweiten Rang auf. Die drei größten Top-Abschlüsse tragen hier in Summe den gesamten Flächenumsatz bei.
Spitzenmiete kratzt an 10 Euro-Marke
Die Spitzenmiete auf dem Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt setzt den positiven Trend der Vorjahre fort und verzeichnet die zweitdeutlichste Steigerung der vergangenen 5 ersten Halbjahre. Sie steigt um 9,4 % auf den aktuellen vorläufigen Höchstwert von 9,85 €/m². Nur im Vorjahr ist die Spitzenmiete in den letzten fünf ersten Halbjahren deutlicher gestiegen mit +13,9 %, ausgehend von 7,90 €/m² auf 9,00 €/m². Der aktuelle Spitzenmietpreis liegt 19,4 % über dem 5-Jahresschnitt von 8,25 Euro/m²
Auch die Durchschnittsmiete entwickelt sich mit einem Plus von 8,3 % auf 7,80 €/m² dynamisch, kommend von 7,20 €/m². Auch dies ist der zweithöchste Anstieg der letzten fünf ersten Halbjahre und wird nur durch das erste Halbjahr 2022 übertroffen, in dem die Durchschnittsmiete von 5,90 €/m² auf 6,80 €/m² anstieg. Der 5-Jahresschnitt von aktuell 6,70 €/m² wird um 16,4 % übertroffen.
Quelle und Bildquelle: REALOGIS Holding GmbH