Neuverkehre auf eigener Infrastruktur:

evb bringt mehr Güter auf die Schiene

  • evb - logoTransport von Dünge- und Futtermitteln, Getreide und Schüttgütern per Güterzug statt Lkw

Mehr Güter auf die Schiene – auch in der Fläche: Mit diesem Ziel starteten die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (evb) 2024 eine SGV-Initiative mit individuellen Lösungen vom Einzelwagenverkehr bis zum Ganzzug sowie flexiblen Angeboten im Kombinierten Verkehr (KV). Nach dem Auftakt mit einem gut besuchten Symposium in Zeven im Januar sind inzwischen die ersten Neugeschäfte fest vereinbart – und weitere stehen in Aussicht.

Zu den neu gewonnenen Partnern der evb zählt das Landhandels-Unternehmen RAISA aus Stade:. Ingo Heine, Inhaber der 2023 neu geschaffenen Position für den Vertrieb der evb-Infrastruktur:

„Nach zwei Jahrzehnten reinem Lkw-Verkehr hat sich die RAISA entschlossen, den Transport auch auf der Schiene wieder aufzunehmen.“

Eine erste Düngemittelzustellung und -Entladung am Bahnhof Bremervörde ist bereits erfolgt; in Zukunft sollen sowohl Dünge- als auch Futtermittel in Bremervörde und zu weiteren Zielbahnhöfen auf dem Streckennetz der evb wie Fredenbeck, Selsingen und ggf nach Osterholz-Scharmbeck und Gnarrenburg zugestellt werden.

Bereits am 25. Juli nahm mit der HANSA Landhandel ein weiterer evb-Partner den Kombinierten Verkehr mit Düngemittel-Ganzzügen auf. „Nur wenige Betonteile mussten bei der HANSA entfernt werden – schon stand die Verbindung zwischen dem HANSA-Betriebsgelände in Sittensen und den Gleisen der evb-Infrastruktur“, schildert Ingo Heine. Ein Teil der Ladung wurde mittels Transportband direkt in die Lagerräume vor Ort befördert – der Rest ging per Lkw in Richtung weiterer Niederlassungen. Zustellungen in Weertzen und Geestenseth sind in Planung; Mitte September erfolgt der zweite Zug.

Ingo Heine:

„Besonders bemerkenswert bei diesem evb-Projekt: der Hansa Landhandel hatte ein weiteres Unternehmen aus Sittensen, das eigentlich im direkten Wettbewerb steht, überzeugen können, sich an der Düngerladung zu beteiligen, damit gemeinsam der Bahnbetrieb wieder aufgenommen werden konnte.“

Seit Juni 2024 nutzt zudem die Manfred Ende GmbH aus Westerstede u.a. evb-Infrastruktur für die Zustellung von Schotter aus Sachsen-Anhalt zur evb-Ladestraße in Waffensen. Die Ende GmbH bedient mit dem Schotter die im Bau befindlichen Stromtrassen der Tennet-Gruppe als Stabilisierung, auch für Strommasten.

In naher Zukunft erwartet die evb weitere Abschlüsse. Ingo Heine betont:

„Unser Konzept ist klimafreundlich, wirtschaftlich und flexibel – und das auch außerhalb der großen Ballungsgebiete“, betont Ingo Heine. „Hinter vorgehaltener Hand spricht man in der Region von einem weiteren Unternehmen, dass schon bald Verladungen über die Bahn aufnehmen wird.“

Für die Zustellung der Züge sowie anfallende Rangierarbeiten arbeitet die evb neben dem eigenen Geschäftsbereich Logistik auch mit weiteren Partner-EVUs zusammen, etwa der EGP (Eisenbahngesellschaft Potsdam mbH), der HLG (Holzlogistik und Güterbahn GmbH) Bebra sowie der HHPI (Heavy Haul Power International GmbH) und der Raildox GmbH & Co KG in Erfurt.

Ingo Heine ist überzeugt:

„Mit der Unterstützung der evb Logistik und weiterer erfahrener Teams aus dem Bahnbereich sind wir zuversichtlich, dass sich die Neugeschäfte herumsprechen – und dass weitere Unternehmen aus dem Elbe-Weser-Raum auf den ‚fahrenden Zug aufspringen‘.“

Quelle: Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser
Bildquelle: Christoph Grimm