Enkeltaugliche Logistik braucht nachhaltiges Bauen und moderne Prozesse

Friedrich Zufall - logoMit der Logistikhalle „Distribo 3.0“ setzt die ZUFALL logistics group einen neuen Maßstab für nachhaltige Logistikimmobilien. Im Jahr 2021 unter den Aspekten von Prozesssicherheit, Technologieoffenheit und Nachhaltigkeit geplant, erweitert der Bau das bereits seit 2014 bestehende Logistikzentrum „Groner Siekanger“. Der Neubau ist das Ergebnis einer konsequenten Verbindung von Umwelt-, Prozess- und Energietechnologien. ZUFALL investierte mehr als 20 Mio. € in das Projekt.

Bewirtschaftet wird der Komplex aus sieben Hallenabschnitten durch die DISTRIBO GmbH, die als spezialisierter Life-Science-Logistiker die Produktionsversorgung und -entsorgung sowie die weltweite Distribution von Life-Science-Produkten für die Sartorius AG leistet. Das Unternehmen ist ein Joint Venture zwischen der Friedrich Zufall GmbH & Co. KG und dem Technologiekonzern Sartorius AG. Jetzt ist der 10.000 Quadratmeter große Erweiterungsbau eingeweiht worden, der ausgehend von den Prozessen, also von innen nach außen, konzipiert, geplant und gebaut worden ist. Teil des Baus ist außerdem ein neues 2.000 Quadratmeter großes Repair Center für Sartorius, das unter den gleichen Gesichtspunkten errichtet worden ist.

Mit Wärmepumpen, Eisspeicher und Lagertechnik zu einer positiven Energiebilanz

Life-Science-Produkte müssen bei konstanten Temperaturen gelagert werden. Dieser Herausforderung begegnet ZUFALL mit besonderer Technik und kombiniert Betonkernaktivierung, Wärmepumpen, Eisspeicher und Photovoltaik. Das Besondere ist, dass Halle und Repair Center sowohl beheizt als auch aktiv gekühlt werden. Ganzjährig werden, je nach Arbeitsbereich und Bedarf, Temperaturen zwischen 15 und 25 °C garantiert.

Die Bilanz ist energiepositiv. Der Einsatz von moderner Lagertechnik, u. a. von fahrerlosen Transportsystemen (FTS), und die Verwendung von intelligenten LED-Beleuchtungssystemen, die sich auf die einzelne Regalzeile regeln lassen, ergänzen die Maßnahmenpalette. Das alles stellt einen wertvollen Beitrag zum Schutz des Klimas am Standort dar und verbindet effiziente Prozesse zur Gestaltung von Lagerung und Kommissionierung mit gelebter Nachhaltigkeit.

Der Erweiterungsbau „Distribo 3“ lässt sich gut an der Sheddach-Konstruktion erkennen. Die gezackte Dachform lässt sehr viel Tageslicht in die Halle strömen.

Materialeinsatz nach dem cradle-to-cradle-Prinzip

Das cradle-to-cradle-Prinzip liefert die Grundidee: Die beim Bau verwendeten Materialien sollen nach Ende der Lebensdauer einfach und möglichst umfangreich recycelt und wiederverwertet werden können. ZUFALL als Bauherr verzichtete weitestgehend auf Verbundwerkstoffe und Kunststoffe. Das Dachtragwerk ist aus Holz konstruiert. Für Fassaden und Dächer sind mineralische Dämmstoffe und Putze verwendet worden.

Klimagehölze und Fassadenbegrünung im Außengelände

Auch das Außengelände ist Teil des Nachhaltigkeitskonzeptes. Eine Fassadenbegrünung schützt vor direkter Sonneneinstrahlung und verbessert zusätzlich das Arbeitsklima. Regenwasser wird in verschiedenen Feuchtbiotopen auf dem Grundstück gehalten, deren naturnahe Gestaltung auf Biodiversität zur Förderung der Artenvielfalt setzt. Die ausgewählten Baumarten gehören zu den sogenannten Klimagehölzen und sind somit an mögliche zukünftige Klimaveränderungen angepasst.

Gemeinsam pflanzten Jan Krieger (Global Head of Freight & Distribution Management, Sartorius AG), Holger Idzikowski (Geschäftsleiter, Distribo GmbH) und Peter Müller-Kronberg (CEO und Inhaber, ZUFALL logistics group) einen Amberbaum, der jetzt den Eingang zu dem Gebäude schmücken wird.

Gewachsene Partnerschaft seit mehr als 20 Jahren

Die Partnerschaft mit Sartorius für die Übernahme komplexer Logistikleistungen besteht seit über 20 Jahren; im Transportbereich mehr als doppelt so lange. In dieser Zeit hat ZUFALL das enorme Wachstum des Bio-Pharma-Unternehmens logistisch begleitet, mit zwei Erweiterungsbauten am Standort Raum gegeben und eine besondere Expertise für Life-Science-Logistik aufgebaut. Dazu gehört die Lagerung in sieben unterschiedlichen Temperaturzonen bis zu -180 °C und der Umgang mit Produkten, die unter die Gentechnik-Sicherheitsverordnung fallen. Die dafür erforderliche Sicherheitsstufe 2 hat die Distribo GmbH bereits im Jahr 2020 erhalten.

Enkeltauglich bei Logistikimmobilien

Logistik nachhaltig, also enkeltauglich zu gestalten, ist das Ziel von Peter Müller-Kronberg, CEO und Inhaber der ZUFALL logistics group.

„Nachhaltig ist die Logistikhalle durch die vielen einzelnen Bausteine, die zusammen eine lange Lebenszeit des Gebäudes garantieren, sich klimafreundlich auswirken und unsere Energiekosten minimieren. Und sie schaffen eine gute Umgebung für die rd. 210 Mitarbeitenden von Distribo und Sartorius, die hier arbeiten. In unseren Entscheidungen geht es immer um diesen Dreiklang aus People, Planet und Profit. Wir stehen bei diesem Projekt in allen drei Dimensionen auf Grün. Das zeigt eindrücklich, dass unsere Strategie aufgeht.“

Quelle und Bildquelle: Friedrich Zufall GmbH & Co. KG