Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Nordrhein-Westfalen weiterhin solide
- Flächenumsatz von einer Million Quadratmetern in den ersten drei Quartalen – drei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum
- Neubauanteil ging von 60 Prozent auf 46 Prozent zurück
- Big-Box-Leerstand bei lediglich 2,3 Prozent
In den ersten drei Quartalen 2024 verzeichnete der Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Nordrhein-Westfalen einen Flächenumsatz von einer Million Quadratmetern. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum entspricht das einem leichten Anstieg um drei Prozent. Jedoch entfielen alle fünf größten Abschlüsse auf das erste Halbjahr. Der Anteil von Neubauten am Flächenumsatz ging um 14 Prozentpunkte auf 46 Prozent zurück. Noch deutlicher, um 20 Prozentpunkte, reduzierte sich der Anteil von Eigennutzern (auf 13 Prozent). Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.
„Trotz des soliden Flächenumsatzes wirkt sich die rezessive Wirtschaftslage in Deutschland auch in Nordrhein-Westfalen bremsend auf die Flächenumsätze aus“, sagt Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics Germany und Teamleiter für das Marktgebiet Nordrhein-Westfalen bei CBRE.
Mit 2,3 Prozent liegt der Big Box Leerstand in Nordrhein-Westfalen deutlich unter dem bundesweiten Schnitt von 3,8 Prozent. Umsatzstärkstes Marktgebiet in Nordrhein-Westfalen war das Ruhrgebiet mit 283.000 Quadratmetern (plus 14 Prozent). Knapp dahinter folgte die Region Köln, die nach einem deutlichen Anstieg um 500 Prozent auf 236.000 Quadratmeter kam. Grund dafür sind unter anderem zwei Vermietungen über 48.800 Quadratmeter (Recht Kontraktlogistik) und 45.000 Quadratmeter (Woltu). Platz drei konnte Düsseldorf für sich verbuchen, mit 154.000 Quadratmetern (plus 35 Prozent). Auf die Region Mönchengladbach entfielen 69.000 Quadratmeter (plus 189 Prozent). Im übrigen Nordrhein-Westfalen ging der Flächenumsatz um 52 Prozent auf 260.000 Quadratmeter zurück.
Die Spitzenmiete stieg im Vorjahresvergleich ebenfalls vielerorts an. In Düsseldorf und Köln stieg sie um jeweils zehn Prozent auf 8,80 Euro pro Quadratmeter und Monat. In Mönchengladbach um acht Prozent auf sieben Euro. Und im Ruhrgebiet um neun Prozent auf 7,90 Euro. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2024 blieb sie damit jedoch an allen Standorten stabil.
„Kosten- und renditebedingt haben Mieten in den vergangenen zwei Jahren in allen Regionen einen deutlichen Sprung nach oben gemacht – und weitere Steigerungen sind im Rahmen der Inflationsrate möglich“, sagt Koepke.
Handelsunternehmen (inklusive Onlinehändler) bauten ihren Flächenumsatz im Vorjahresvergleich um zwölf Prozent aus, was 369.000 Quadratmetern und einem Anteil von 37 Prozent entsprach. Mit 40 Prozent hatten Logistikunternehmen zwar einen größeren Anteil, ihr Flächenumsatz blieb mit 397.000 Quadratmeter jedoch stabil. Der Flächenumsatz von Produktionsunternehmen ging um sieben Prozent auf 177.000 Quadratmeter zurück. Das entspricht einem Anteil von 16 Prozent.
Prognose für das Gesamtjahr 2024
„Nordrhein-Westfalen verfügt als das größte deutsche Marktgebiet mit vielen Logistikclustern und vielfältigen Bedarfen sowie Nutzungen über eine hohe Stabilität bei den Flächenumsätzen, sodass wir trotz des zweiten Rezessionsjahres in Deutschland in Folge von einem stabilen Flächenumsatz von 1,3 Millionen Quadratmetern im Gesamtjahr in Nordrhein-Westfalen ausgehen“, sagt Koepke.
Logistikmarkt Nordrhein-Westfalen: Flächenumsatz (Vermietung und Eigennutzung)
Quelle und Bildquelle: CBRE GmbH