Logistik hört nicht an der deutschen Grenze auf

  • Hochschule Bremerhaven - logoBremerhavener Logistikstudierende unternehmen fachliche Exkursion nach Japan

Der Studiengang Transportwesen wurde 1976 als erste akademische logistische Ausbildung an der Hochschule Bremerhaven installiert. Die Qualität überzeugt: Seit über 10 Jahren rangiert er jährlich unter den 5 besten akademischen logistischen Ausbildungen in Deutschland (Ranking der Verkehrsrundschau). Eine wesentliche Attraktivität sowie fachlicher Inhalt des Studiengangs waren internationale Exkursionen als Bestandteil der akademischen Ausbildung. Obwohl der Studiengang global ausgelegt ist, sind diese seitens der Hochschule organisierten Aktivitäten vor einigen Jahren eingeschlafen, was die Studierenden sehr bedauern – schließlich hört Logistik im Rahmen einer globalisierten Welt nicht an der deutschen Landesgrenze auf.

Studiernde auf dem Shibuya-Sky

Studiernde auf dem Shibuya-Sky

Daraufhin baten die Studierenden den seit über 40 Jahren existierende Alumni-Verein VdWT, diese Tradition internationaler Exkursionen wieder aufleben zu lassen und damit die Studienzeit um diesen erlebten, internationalen fachlichen Aspekt zu qualifizieren. Diesen Wunsch hat der VdWT aufgegriffen und so kommen gerade 26 Personen aus Japan zurück nach Bremerhaven.

Warum Japan? Hier hat Bernd Kratz, 1. Vorsitzender und Organisator der Exkursion eine klare Meinung:

„Einerseits ist die Produktions- und Distributionslogistik dort hochgradig automatisiert und perfektioniert, andererseits haben Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit in der japanischen Logistik einen überaus hohen Stellenwert“. Dieses ist jedoch nicht das einzige Motiv. „Auch die völlig andere Mentalität der Japaner, Zurückhaltung in Geschäftsgesprächen und das komplett unterschiedliche Geschäftsgebaren – somit für die Bremerhavener Studierenden ein erlebtes Beispiel für internationale Geschäftsbeziehungen im Rahmen der Globalisierung“, so Kratz.

Nach einem über 20-stündigen Flug mit Zwischenstopp in Hongkong ging´s zunächst in die Millionenstadt Nagoya. Zur Überwindung des Jetlags und Gewöhnung an die um 7 Stunden differierende Zeitzone wurden am Wochenende kulturelle Aktivitäten unternommen, so auch der Besuch der als UNESCO-Kulturerbe eingestuften Dörfer Shirakawa-go und Takayama. Dann folgte die erste fachliche Exkursion mit der Besichtigung eines Produktionswerks von Toyota am Rande der gleichnamigen Stadt Toyota.

Auf die Minute pünktlich brachte der Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen die Teilnehmer nach Tokyo. An den Folgetagen öffneten hier in der größten Stadt der Welt zahlreiche Logistikunternehmen den Studierenden ihre Tore und präsentierten ihre Prozesse und Geschäftskonzepte und boten viele Möglichkeiten zur Beantwortung der vielseitigen Fragen der Studierenden. Vor Ort leistete der Bremerhavener Axel Karpenstein als Direktor des DAAD in Tokyo hilfreiche Unterstützung bei Koordinierung und Sprachbarrieren.

Für die studierenden Reiseteilnehmer mussten die Kosten möglichst gering gehalten werden – schließlich leben viele nur vom BAföG. Offizielle Fördertöpfe für solche Studienreisen waren in der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Situation nicht verfügbar. Dennoch erreichte der VdWT sein Ziel mit Unterstützung diverser Sponsoren: Ostasiatischer Verein Bremen, BIS Bremerhaven, Kuehne + Nagel, L.I.T. AG, Viastore, Battermann & Tillery, Hochschule Bremerhaven. Aber auch die ehemaligen Studierenden Kay Struckmeier und Björn Bünemann waren begeistert, dass die Tradition internationaler Exkursionen wieder aufgenommen wurde und leisteten ebenfalls eine finanzielle Unterstützung.

Prof. Dr. Carsten Dorn, Studiengangsleiter der Hochschule Bremerhaven resümierte, dass

„unsere Logistikstudierenden erkannten, dass Disziplin und Präzision in den japanischen Wertschöpfungsprozessen ein wesentlicher Baustein zum Erfolg sind“.

Die Studierenden machten in den 12 Tagen zahlreiche völlig neue kulturelle und fachliche Erfahrungen, auf sie in ihrem späteren Berufsleben in einer globalisierten Welt sicherlich immer mal wieder zurückgreifen werden.

Quelle und Bildquelle: Ixocon Immobilien GmbH & Co. KG