Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Nordrhein-Westfalen legte 2024 zu

  • Flächenumsatz steig 2024 um sechs Prozent auf 1,4 Millionen Quadratmeter
  • Flächenumsatz in Neubauten ging um 20 Prozent zurück
  • Handelsunternehmen und Logistiker mit jeweils etwa 40 Prozent Marktanteil

Der Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Nordrhein-Westfalen legte 2024 im Vergleich zu 2023 um sechs Prozent auf 1,4 Millionen Quadratmeter zu. Mit 404.000 Quadratmetern handelte es sich beim Schlussquartal 2024 um das flächenumsatzstärkste Quartal des Jahres, obwohl keiner der fünf größten Abschlüsse auf diesen Zeitraum entfiel. Im gesamten zweiten Halbjahr gab es keinen Abschluss jenseits der 50.000-Quadratmeter-Marke. Im Gesamtjahr haben sich hingegen die Flächenumsätze im Segment zwischen 20.000 und 50.000 Quadratmeter auf 520.000 Quadratmeter verdoppelt. Eigennutzer hatten einen Anteil von zehn Prozent – das entspricht einem Rückgang um 18 Prozentpunkte. Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

„Der Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Nordrhein-Westfalen konnte sich dem allgemeinen Markttrend in Deutschland entgegenstellen und seinen Flächenumsatz 2024 steigern und bewies damit erneut seine Stabilität“, sagt Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics Germany und Teamleiter für das Marktgebiet Nordrhein-Westfalen bei CBRE. „Aufgrund der Nähe zum Hafen Duisburg zeigten chinesische Handels- und Logistikfirmen eine Präferenz gerade für Flächen im Ruhrgebiet.“

Logistikmarkt Nordrhein-Westfalen: Flächenumsatz

Logistikmarkt Nordrhein-Westfalen: Flächenumsatz
(Vermietung und Eigennutzung)

Das Ruhrgebiet stellte 2024 wieder den flächenumsatzstärksten Markt innerhalb von Nordrhein-Westfalen dar. Die 398.000 Quadratmeter, die dort umgesetzt wurden, entsprachen einem Rückgang um ein Prozent. Die Region Köln jedoch, der zweitstärkste Markt, legte im Vergleich zu 2023 um 269 Prozent auf 272.000 Quadratmeter zu. Auf Platz drei folgte Düsseldorf mit 212.000 Quadratmetern (plus 37 Prozent). Die Region Mönchengladbach legte um 68 Prozent auf 118.000 Quadratmeter zu. Auf das restliche Nordrhein-Westfalen entfielen 389.000 Quadratmeter (minus 36 Prozent).

Bei den Spitzenmieten für Logistikimmobilien waren in Nordrhein-Westfalen Düsseldorf und Köln mit jeweils 8,80 Euro pro Quadratmeter und Monat führend – in beiden Märkten stieg sie im Jahresverlauf um sieben Prozent. Im Ruhrgebiet stieg die Spitzenrendite um zwei Prozent auf 7,90 Euro und in Mönchengladbach um vier Prozent auf 7,20 Euro.

Handelsunternehmen (inklusive Onlinehändler) kamen 2024 auf einen Marktanteil von 40 Prozent. Die entsprechenden 559.000 Quadratmeter stellen einen Anstieg um 29 Prozent dar. Der Anteil von Transport- und Logistikunternehmen war mit 39 Prozent nur leicht geringer. Die 548.000 Quadratmeter entsprechen einem Anstieg um ein Prozent. Produktionsunternehmen reduzierten ihren Flächenumsatz hingegen um fünf Prozent auf 215.000 Quadratmeter. Das entspricht einem Anteil von 15 Prozent.

Der Flächenumsatz in Neubauten reduzierte sich um 20 Prozent auf 610.000 Quadratmeter (ein Rückgang um 14 Prozentpunkte auf 44 Prozent).

„Inzwischen fehlen die Greenfields für Logistikneubauten. Das geht nur noch auf Brownfields, wovon es jedoch auch nur wenige gibt“, erklärt Koepke. „Dafür wurde konjunkturbedingt mehr im Bestand frei, welcher relativ rasch nachvermietet werden kann.“

Ende 2024 lag der Big-Box-Leerstand in Nordrhein-Westfalen bei knapp vier Prozent.

Ausblick 2025

„Bisher deutet alles darauf hin, dass der Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Nordrhein-Westfalen seine stabile Entwicklung auch 2025 fortsetzen kann. Die große Herausforderung bleibt jedoch die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland“, sagt Koepke.

Quelle und Bildquelle: CBRE GmbH