Großes Investoreninteresse nach Logistikimmobilien zum Jahresauftakt

  • Transaktionsvolumen ging im Vergleich zum ersten Quartal 2024 um 28 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro zurück
  • Kaum Portfoliotransaktionen und große Einzelabschlüsse
  • Spitzenrendite für Logistikimmobilien ging im Vorjahresvergleich um 0,1 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent zurück

Der deutsche Industrie- und Logistikimmobilieninvestmentmarkt erreichte im ersten Quartal 2025 ein Transaktionsvolumen von 1,19 Milliarden Euro. Im Vergleich zum ersten Quartal 2024 ist das ein Rückgang um 28 Prozent. Lediglich elf Prozent des Transaktionsvolumens entfielen auf die Top-7-Städte, nach 19 Prozent im Vorjahreszeitraum. Leicht zugenommen hat hingegen die Bedeutung von Sale-and-lease-back-Transaktionen – um drei Prozentpunkte auf 21 Prozent. Während die Spitzenrendite von Logistikimmobilien im Vorjahresvergleich um 0,1 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent leicht zurückging, blieb sie seit Jahresende stabil. Dies sind die Ergebnisse einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

„Wie verzeichnen eine sehr hohe Nachfrage nach Logistikimmobilien, die sich zum Jahresstart aber noch nicht in einem höheren Transaktionsvolumen niederschlug. So dauern die Entscheidungs- und Prüfprozesse insbesondere bei großen Einzeltransaktionen oder den sich in der Anbahnung befindenden Portfolioverkäufen derzeit länger“, sagt Kai Oulds, Head of Logistics Investment bei CBRE in Deutschland. Im Vorjahresvergleich ging der Portfolioanteil um 50 Prozentpunkte auf zwölf Prozent zurück.

Während Core im ersten Quartal 2024 einen Anteil von 22 Prozent hatte, waren es nun 33 Prozent. Der Anteil von Core-Plus stieg um vier Prozentpunkte auf 26 Prozent. Im Gegensatz dazu ging der Anteil von Value-added um 30 Prozentpunkte auf 21 Prozent zurück.

Aktivste Käufergruppe waren Asset- und Fondsmanager mit 415 Millionen Euro, gefolgt von Offene Immobilienfonds/Spezialfonds mit 161 Millionen Euro und Immobiliengesellschaften mit 121 Millionen Euro. Größtes Verkäufersegment stellten Projektentwickler/Bauträger mit 362 Millionen Euro. Ihnen folgten Corporates mit 351Millionen Euro und geschlossene Immobilienfonds mit 61 Millionen Euro. Der Anteil internationaler Investoren blieb im Vorjahresvergleich stabil bei 28 Prozent.

Zinsentwicklung spricht für den Immobilieninvestmentmarkt

„Die Zinsentwicklung kann einen großen Einfluss auf den Immobilieninvestmentmarkt ausüben. Entscheidend sind neben den möglichen anstehenden Zinsentwicklungen auch die Renditen am langen Ende der Zinsstrukturkurve. In der kurzen Frist dürfte die EZB die Leitzinsen weiter senken, um damit zusätzliche Wachstumsimpulse für die Wirtschaft in der Eurozone zu setzen. Auch an den Kapitalmärkten stellt sich aktuell ein für den Immobiliensektor wieder günstigeres Niveau ein. Nachdem die Rate für den Fünf-Jahres-Euro Swap infolge der Ankündigung des Sondervermögens der Bundesregierung kurzfristig über der 2,5-Prozent-Marke lag, gaben die Finanzierungszinsen mittlerweile um knapp 30 Basispunkte nach. Und auch bei der ‚risikolosen‘ Benchmarkrendite, die vor Kurzem noch bei 2,9 Prozent lag und damit den schärfsten Anstieg seit der Wiedervereinigung verzeichnen musste, stellt sich wieder eine gewisse Beruhigung bei der Rendite für die zehnjährige Bundesanleihe ein, die aktuell unter 2,6 Prozent liegt und damit für kalkulierbarere Investments in Immobilien sorgt. Sollte es infolge des milliardenschweren fiskalischen Impulses zu tendenziell steigenden Inflationsraten kommen, könnten inflationsindexierte Immobilien entsprechend profitieren“, erklärt Dr. Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland.

Ausblick auf den weiteren Jahresverlauf

„Die Dealpipeline ist gut gefüllt und für das zweite Quartal sind auch wieder Portfoliotransaktionen zu erwarten. Auch die Verkaufsbereitschaft hat wieder zugenommen, da das Vertrauen in erfolgreiche Abschlüsse gestiegen ist. Anhaltende Zurückhaltung seitens Core-Investoren gibt Core+-Investoren die Möglichkeit, weitere hochwertige Core-Objekte in guten Lagen zu erwerben“, sagt Oulds.

„Langfristig dürfte diese Assetklasse von den geplanten Infrastrukturinvestitionen am stärksten profitieren. Auch internationale Investoren sehen das Segment langfristig im Aufwind“, sagt Linsin.

CBRE-Grafik

Transaktionsvolumen und Nettoanfangsrendite des Industrie- und Logistikimmobilieninvestmentmarkts Deutschland

Transaktionsvolumen und Nettoanfangsrendite des Industrie- und Logistikimmobilieninvestmentmarkts Deutschland

Quelle und Bildquelle: CBRE GmbH