Trotz starkem September:
Transportbedarf weiter unter Vorjahresniveau
- gleicht sich aber 2019 an
Das Transportbarometer zeigte in den Corona-Jahren außergewöhnlich niedrige und hohe Werte. Dieses Jahr hat es sich wieder auf dem Niveau von 2019 eingependelt. Trotz leichter Erholung gegenüber den Vorquartalen schwächelt der Transportmarkt jedoch weiterhin.
Nachdem die Frachtangebote europaweit in den ersten beiden Quartalen dieses Jahres deutlich unterhalb der Vorjahreswerte lagen (Q1 -51%; Q2 -46,3%), konnte der Abstand im dritten Quartal verringert werden, betrug aber immer noch 21%. Der September war in diesem Quartal der Monat mit den meisten Frachtangeboten, er lag aber gegenüber dem September 2022 trotzdem 13% unter dem Vorjahreswert. Die Anzahl der Angebote innerhalb Deutschlands war in Q3 sogar 32% geringer als im Vorjahresquartal.
Nachdem die Frachtangebote europaweit in den ersten beiden Quartalen dieses Jahres deutlich unterhalb der Vorjahreswerte lagen (Q1 -51%; Q2 -46,3%), konnte der Abstand im dritten Quartal verringert werden, betrug aber immer noch 21%. Der September war in diesem Quartal der Monat mit den meisten Frachtangeboten, er lag aber gegenüber dem September 2022 trotzdem 13% unter dem Vorjahreswert. Die Anzahl der Angebote innerhalb Deutschlands war in Q3 sogar 32% geringer als im Vorjahresquartal.
Die Nachfrage nach Transportkapazitäten nahm wie erwartet nach der Sommerpause wieder zu. Im September war wieder deutlich mehr Transportbedarf im Marktplatz von TIMOCOM zu erkennen: Hier wurden europaweit 46% mehr Frachtangebote als im August generiert. In Deutschland waren es 57% mehr Angebote. Das Verhältnis von Fracht zu Laderaum lag in Europa im Juli bei 64 zu 36, im August bei 57 zu 43 und war folglich im September mit 69 zu 31 weniger ausgeglichen.
Wirtschaftliche Entwicklung drückt Nachfrage am Transportmarkt
Trotz rückläufiger Inflation drückt die schwächelnde Konjunktur weiter auf die Transportbranche. Ein Grund ist zum Beispiel die eklatante Schwäche im Bausektor, die sich negativ auf die Auftragslage der Transporteure auswirkt. Aber auch der zurückhaltende Konsum und ausbleibende Investitionen in vielen Bereichen sind plausible Gründe, warum die Vorjahreswerte nicht erreicht werden konnten – sowohl im privaten Bereich wie der GfK-Konsumklimaindex zeigt, als auch im gewerblichen Umfeld. Dies bestätigt der ifo-Geschäftsklimaindex, der über die vergangenen drei Monate von 87,4 auf 85,7 sank, auch wenn sich die Erwartungen der Befragten zuletzt im September etwas verbesserten.
Der Einzelhandel leidet unter dieser Entwicklung. So gingen die Umsätze zuletzt im August 2023 gegenüber dem Vormonat laut statistischem Bundesamt real um 1,2% zurück. Im Vergleich zum Vorjahr sogar um 2,3%. Laut Verbraucherpreisindex stiegen Preise für Lebensmittel überdurchschnittlich um 9,0% und hielten zusammen mit den Energiepreisen die Inflationsrate hoch.
„Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung zeigte sich eine insgesamt niedrige Nachfrage an Laderaum in Europa gegenüber 2022, auch wenn im vergangenen Monat eine leichte Steigerung der Frachtangebotszahlen erkennbar war“, so Gunnar Gburek, Head of Business Affairs von TIMOCOM. „Der Transportmarkt in Deutschland agiert zurückhaltend und spiegelt die gesamtwirtschaftliche Entwicklung wider. Gründe sind vor allem die schwache Auslandsnachfrage und die binnenwirtschaftliche Konjunktur.“
Es sei nicht davon auszugehen, dass es einen deutlichen Anstieg bei der Transportnachfrage in diesem Jahr geben wird, ergänzt Gburek.
„Wenn sich der Transportmarkt weiterhin auf dem Niveau von 2019 entwickelt, wird die Nachfrage nach Laderaum im vierten Quartal 2023 wieder zurückgehen. Dies scheint angesichts der konjunkturellen Lage in Europa und insbesondere auch in Deutschland realistisch.“
Durchschnittlicher Frachtpreis erreicht bisheriges Jahreshoch
Nach dem Zuwachs an Frachtangeboten ist im September der durchschnittliche Frachtpreis pro Kilometer um 6,5% gegenüber dem Vormonat gestiegen. Insgesamt liegt dieser Wert sogar 21,3% über dem diesjährigen Tiefststand im Februar. Trotz dieser Steigerung im Jahresverlauf liegen aber alle Preise immer noch deutlich unter den Höchstwerten von 2022, als die Nachfrage wesentlich höher war.
Mehr Frachtangebote von und nach Schweden
Bemerkenswerte Veränderungen bei den Frachtangeboten waren u. a. auf der Relation zwischen Deutschland und Schweden zu erkennen. Vor allem Angebote von Deutschland nach Schweden stiegen um 70% gegenüber dem Vorjahresquartal. Von Schweden in die Bundesrepublik waren es immerhin noch 38% mehr Frachtangebote. Zu den Exportgütern Schwedens zählen neben Fahrzeugen auch Holzprodukte und pharmazeutische Erzeugnisse ebenso wie Eisen und Stahl. Beim Warenimport ist Deutschland für Schweden Handelspartner Nummer 1. Beim Export steht Deutschland nach Norwegen auf Platz 2, wie die deutsch-schwedische Handelskammer berichtet. Sowohl Importe als auch Exporte hätten zudem die Handelszahlen des Vor-Corona-Niveaus überstiegen. Importiert werden aus Deutschland vor allem Maschinen und Pharmazeutika.
Geringere Nachfrage nach Transporten in die Schweiz
Auf zahlreichen Routen in Richtung Schweiz hat die Nachfrage nach Transportkapazitäten im 3. Quartal nachgelassen, trotz der Beeinträchtigung des Schienenverkehrs durch den Gotthardtunnel, der einen Zuwachs im Straßengüterverkehr erwarten ließ. So waren auf der Relation von Österreich in die Schweiz 55% weniger Frachtangebote zu verzeichnen, und auch von Frankreich in Richtung Helvetia waren es 51% weniger Frachten als im Vorquartal. Von Deutschland in die Schweiz gab es 42% weniger Angebote als im Vorjahr und von Italien aus 29% weniger Frachtofferten. Aufgrund der voraussichtlich noch für mehrere Monate gesperrten Schienenverbindung ist von einem Zuwachs im Straßengüterverkehr rund um die Schweiz im vierten Quartal auszugehen.
Ebenso rückläufig waren Frachtangebote aus Belgien und den Niederlanden nach Deutschland (BE-DE -52%; NL-DE -25%). Ein Grund sind die rückläufigen Hafenhinterlandtransporte aus den Seehäfen. Die Container-Umschläge in den ZARA-Häfen gehen seit Jahresbeginn immer weiter zurück.
Quelle und Bildquelle: TIMOCOM GmbH